Wer ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchte, orientiert sich meist zuerst in Portalen wie Immobilienscout oder eBay Kleinanzeigen. In den Suchergebnissen werden aber oft nur die Immobilienpreise ausgewiesen und nicht alle Kosten, die auf Sie zukommen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie unbedingt achten müssen.
Unser Inhalt gegliedert:
Wer in Deutschland eine Immobilie erwirbt, zahlt nicht nur für seine neue Behausung, sondern auch an beteiligte Dienstleister, das für das Grundbuch zuständige Gericht sowie das Finanzamt. Die häufigsten Kostengruppen haben wir Ihnen hier zusammengestellt:
Je nachdem wie der Kauf verläuft, können die Nebenkosten sehr unterschiedlich ausfallen. Die tatsächliche Höhe lässt sich nur individuell bestimmen. Nicht immer sind Gutachter nötig und es fallen auch nicht immer Modernisierungskosten an.
Wir zeigen Ihnen der Reihe nach, in welchen Fällen, welche Kosten zu erwarten sind.
Nach Einführung des Maklergesetzes im Dezember 2020 sind viele Provisionsmodelle möglich. Einige muss der Käufer bezahlen, andere der Verkäufer. Dem Gesetz nach ist der Regelfall die geteilte Provision. In welcher Höhe ist dabei nicht festgelegt. Üblich sind aber circa 3 Prozent des Kaufpreises plus Mehrwertsteuer. Diese Regelung gilt für Wohnimmobilien.
Bei Gewerbeimmobilien, Grundstücken und Mehrfamilienhäusern, die von Kapitalanlegern gekauft werden, liegt weiterhin die Provision in voller Höhe beim Käufer.
Es gibt auch Maklerangebote von Immobilien, die keine Provision ausweisen. Dann wird diese meist vom Eigentümer bezahlt. Diese sogenannte Innenprovision bezahlt der Verkäufer dem Makler nach Erhalt des Kaufpreises.
Für den Käufer ist dieses letzte Modell von Vorteil, weil die Provision über diesen Weg finanzierbar wird. Die meisten Banken erwarten, dass Provision aus dem Eigenkapital bezahlt wird. Oft kann mit Verkäufer und Makler besprochen werden, ob die Provision „nach innen“ gelegt werden kann, so dass die Bank die Nebenkosten über den Kaufpreis finanziert.
Die Höhe der Provision ist übrigens grundsätzlich nicht begrenzt. Sie kann auch höher ausfallen als die ortsüblichen Kosten. Wann eine Courtage sittenwidrig wird, beurteilen die Gerichte unterschiedlich.
So sind bereits Maklerprovision von 12 % als unzulässig eingeschätzt worden. Andere Gerichte zogen die Grenze erst bei 27 %.
Die Kosten des Notars in Deutschland werden regelmäßig unterschätzt. Sie richten sich je nach Umfang der Eintragungen und dem Beurkundungswert nach einer Gebührentabelle und liegen für den reinen Verkaufsvorgang bei circa 1 % des Kaufpreises.
Der Kaufvertragsentwurf wird meistens vom Verkäufer beauftragt, es empfiehlt sich daher Fragen zum Entwurf vor der Beurkundung zu klären.
Ein Immobilienkauf ist ohne Notar in Deutschland nicht möglich . Es gilt auch weiterhin das „Vor-Ort-Prinzip“ für den Akt der Beurkundung.
Am besten fragen Sie den Notar vor dem Kauf, wie sich die Kosten zusammensetzen werden. Denn zur eigentlichen Beurkundung kommt noch der Grundbucheintrag dazu.
Mit der Beurkundung des Immobilienkaufs entsteht automatisch die Auflassung fürs Grundbuch. Sie gilt als rechtsverbindliche Zusage ins Grundbuch eingetragen zu werden.
Der Vorgang der Eintragung wird ebenfalls vom Notar vorgenommen und dauert in der Regel einige Wochen. Es entstehen behördliche Kosten beim Grundbuchamt und für die Abwicklung des Rechtsvorgangs über den Notar.
Rechnen Sie mit circa 0,5 % des Kaufpreises. In Summe ergeben sich dadurch 1,5 % Kosten für Notar und Grundbucheintrag.
Bei jedem Hauskauf verdient der Staat über die Grunderwerbsteuer kräftig mit. Denn es handelt sich um eine Gebühr, die an den Verkaufspreis geknüpft ist und in ihrer Höhe von jedem Bundesland selbst festgelegt wird.
Nachfolgend erhalten Sie einen aktuellen Überblick:
Gewerbesteuer je Bundesland | |
---|---|
Baden-Württemberg: | 5,0 Prozent |
Bayern: | 3,5 Prozent |
Berlin: | 6,0 Prozent |
Brandenburg: | 6,5 Prozent |
Bremen: | 5,0 Prozent |
Hamburg | 4,5 Prozent (Erhöhung auf 5,5 Prozent ab 2023 geplant) |
Hessen: | 6,0 Prozent |
Mecklenburg-Vorpommern: | 6,0 Prozent |
Niedersachsen: | 5,0 Prozent |
Nordrhein-Westfalen: | 6,5 Prozent |
Rheinland-Pfalz: | 5,0 Prozent |
Saarland: | 6,5 Prozent |
Sachsen: | 3,5 Prozent |
Sachsen-Anhalt: | 5,0 Prozent |
Schleswig-Holstein: | 6,5 Prozent |
Thüringen: | 6,5 Prozent |
Die Grundsteuer fällt bei der Ermittlung der Hauskauf-Nebenkosten ein wenig aus der Rolle. Denn diese Steuerart ist regelmäßig zu bezahlen.
Vierteljährlich wird sie vom zuständigen Finanzamt erhoben und ist in ihrer Höhe abhängig von a) der Bewertung der Immobilie und b) vom Hebesatz der zuständigen Gemeinde.
Mit der Grundsteuerreform 2022 wurden die Bewertungskriterien neu aufgestellt, um gleiche Maßstäbe für alle Immobilien anlegen zu können. Das Bundesverfassungsgericht hatte die alte Berechnungsart 2018 als verfassungswidrig kassiert, weil es gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz verstoße.
Ein Rechenbeispiel haben wir Ihnen in der folgenden Grafik zusammengestellt:
Eigentümer von Immobilien in Deutschland wurden mit der Grundsteuerreform aufgefordert eine Grundsteuererklärung abzugeben.
In der „Grundsteuererklärung für Privateigentum“ sind folgende Angaben zu treffen:
Sachverständige oder Immobiliengutachter werden notwendig, wenn der Zustand oder der Wert einer Immobilie unklar ist. Insbesondere bei baufälligen Objekten ist es notwendig, vor dem Kauf die Kosten zu ermitteln, die nach dem Kauf sicher anfallen werden.
Zu beachten ist auch dabei, dass angespannte Immobilienmärkte die Sachwerte stark beeinflussen. Bei hoher Nachfrage wird der Verkaufspreis einer Immobilie deutlich über dem Wert liegen, den ein Gutachter berechnet.
Typischerweise sind deshalb Immobilien, die über eine Zwangsversteigerung den Besitzer wechseln, vermeintlich günstig, denn dem Gericht liegt immer ein Gutachten zu Grunde, das den Verkehrswert der Immobilie bemisst.
Kosten für Gutachten variieren stark nach Aufwand und sind meist nicht unter 1.000 Euro zu bekommen.
Leider lassen sich auch bei dieser Kostengruppe keine pauschalen Zahlen nennen. Denn die Kosten für Renovierungen richten sich nach dem Sanierungsbedarf, der individuell ermittelt werden muss.
Typischerweise fallen beim Hauskauf als Nebenkosten oft der Austausch des Heizungssystems an. Eine alte Öl- oder Gasheizung ersetzen? Rechnen Sie mit Kosten von um die 30.000 Euro.
Die Erneuerung einer Fassade von circa 100 m² Fläche kostet zwischen 20.000 Euro und 50.000 Euro je nach verwendetem Dämmmaterial. Tendenz steigend.
Ein neues Dach liegt bei angenommenen 100 m² zwischen 15.000 Euro und 30.000 Euro. Auch hier kommt es darauf an, welches Material zum Einsatz kommt und was die Dachform für Maßnahmen erfordert.
Versicherungen, die Nebenkosten produzieren und mit dem Hauskauf einhergehen können, sind in der folgenden Übersicht mit Schätzwerten aufgeführt:
Kaufpreis:
450.000,00€
+ Notar und Grundbucheintrag (1.5%)
6.750,00€
+ Grunderwerbsteuer (6,00%)
27.000,00€
+ Maklerkosten
7,14%
32.130,00€
Gesamtkosten:
515.880,00€
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